Tradition Korbmacher Handwerk

In Tennenbronn im Schwarzwald

Tradition Korbmacher Handwerk

In Tennenbronn im Schwarzwald

Tradition Korbmacher Handwerk

Weidenflechten ist ein uraltes Kulturgut. 12000 Jahre alte Weidenkörbe wurden von Archäologen zum Beispiel als Grabbeigaben gefunden.
Und auch im Schwarzwald waren Weidenkörbe oder allgemein Korbwaren in jedem Haushalt zu finden. Sie wurden vielfältig benutzt.

Fast jeder Hof im Schwarzwald und in Tennenbronn hatte seine Weidenstöcke die das Material für den eigenen Gebrauch lieferten.
Sie standen oft beim Brunnen oder Weiher. Weidenstöcke standen auch an den Wiesenhängen, wo Wassergräben für die Bewässerung sorgten. Sie dienen an Bächen auch zur Befestigung der Ufer.

Tradition Korbmacher

bewahren – neu entdecken – zeitgemäß
Weiden Hinterer Klausenhof historisch quad

Historisch

Das 100 Jahre alte bild des Hinterern Klausenhofes in Tennenbronn zeigt, dass auch damals schon Weiden zur Versorgung des Hofes gepflanzt waren.
Weiden Hinterer Klausenhof heute quad

Heute

Heute ernte ich einen Teil meiner Weiden jedes Jahr beim Hinteren Klausenhof, genau so wie 100 Jahre zuvor schon die Besitzer des Hofes es auch getan hatten.

Letzter Korbmacher

Andreas Weisser war der letzte professionelle Tennenbronn Korbmacher in Tennenbronn. Er flocht seine letzten Körbe Anfang 2000. Danach war in Tennenbronn das Korbmacher Handwerk ausgestorben.
Letzter Korbmacher Andreas Weisser Tennenbronn

Heute

Auch heute ernte ich noch die Weiden auf seinem Hof, mit denen er schon seine Korbwaren hergestellt hatte.
Weiden Dobel Weisser

Handel mit Korbwaren

Korbwaren Handlung in St. Georgen

Korbmacher in Tennenbronn

Körbe wurden meist im Winter geflochten und ausgebessert, wenn die Landwirtschaft ruhte. Es gab professionelle Korbflechter in Tennenbronn, die ihr Handwerk für ihre Kundschaft ausführten. Diese waren in Tennenbronn aber wohl eher selten. Ihnen wurden die Weiden von den Höfen angeliefert und sie haben daraus Körbe geflochten. Oder sie zogen im Winter von Hof zu Hof und haben dort mit den Weiden des Hofes Körbe geflochten oder ausgebessert. Das fand dann oft in der Wohnstube statt. Die professionelleren Korbmacher schälten auch Weiden und führten feinere Korbwaren aus. Wäschekörbe oder Beerenkörbe zählten zum erweiterten Sortiment.

Sehr viele Korbmacher übten ihr Handwerk jedoch nur für den Hausgebrauch aus. Sie fertigten oft nur Holzschidde oder Bogenschidde.

Zu den professionelleren Korbmachern zählten S‘ Adelberte, Adelbert Martin mit den Söhnen Gottfried und Wilhelm Martin.

Korbmacher Tennenbronn Adelberte

Korbmacher ein Lehrberuf

Korbmacher Meistrbrief Alfons King

Einige Tennenbronner Höfe gingen mit ihren Weiden zum Korbmacher Alfons King vom Hinteren Hasenbauernhof in Lauterbach. Er hat Korbmacher gelernt bei der Firma Mayer in Schramberg und war Korbmachermeister. Er legte den Meister 1937 in Reutlingen ab.
Heute gibt es noch die Staatliche Berufsschule für Flechtwerkgestaltung in Lichtenfels (Coburg, Oberfranken).